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Seite: Anceps bis Astrologie terrestris

Anceps
In der Astrologie schwankend zwischen männlich und weiblich, z.B. der Planet Merkur. Inwieweit das androgyne (zwittrige) Element der Alchemie hier hereinspielt, ist unklar. Einen guten Hinweis auf diese Problematik gibt die Darstellung eines Tierkreismannes im Stundenbuch des Herzogs von Berry.

Angang
Im Aberglauben zufäliges Zusammentreffen mit einem Menschen oder Gegenstand der (meist belebten) Natur, worin der Betroffene eine bestimmte günstige oder ungünstige Vorbedeutung sieht. Zum Beispiel gelten Jäger und Schornsteinfeger als günstig, ein altes Weig, Fuchs und Katze als ungünstig. Abwehrmittel gegen böses Angang u.a. ausspucken, sich bekreuzigen. Im Angang sind antiker und germanischer Glaube lebendig.

Anthropozentrik
Die Vorstellung, dass der Mensch der Mittelpunkt der Welt sei, weil der Mensch das höchste und vollkommenste aller Wesen sei, dem alle anderen zu dienen haben.

Apokalpyse Offenbarung des Johannes
Das letzte Buch des Neuen Testaments. Der Seher von Patmos, nach der Tradition der Apostel Johannes, übermittelt im Auftrag Christi an sieben christliche Gemeinden Kleinasiens "Sendschreiben" und die geschauten Bilder vom nahe bevorstehenden Endkampf, in dem Christus über Welt und Antichrist sieht. Die apokalyptischen Bilder (sieben Siegel, sieben Posaunen, sieben Schalen, Weib, Tiere, Darache, himmlische Liturgie) sind am ehesten zeitgeschichtlich zu erhellen (Anspielen auf Kaiser Domitian usw.) Die Visionen der Apokalypse wurden schon seit fast 200 Jahren auf astrale Quellen zurückzuführen versucht. Bei diesen Versuchen spielte zuletzt insbesondere der mögliche Einfluss des astrologischen Hellenismus eine grosseRolle. Hauptgegenstände der kontroversen Diskussion sind insbesondere die Schalen- und Posaunenvision, die Heuschreckenvision, die apokalyptischen Reiter und das apokalyptische Weib.

Apollon
Einer der Wirkpunkte der Hamburger Schule in der Ekliptik. Bewegt sich als ein hypothetischer Planet in ihr, verstärkt bzw. ergänzt die bereits bekannten Planeten. Zugeordnet sind folgende Bedeutungen: Wissenschaft, Friede, Handel, Erfolg.

Aratos von Soloi

Griechischer Mythograph, beschreibt in seinem Lehrgedicht "Phainomena" (um 270 v.Chr.) Sterne und die zwölf Sternbilder des Tierkreises sowie Globen und Armillasphären mit den Hauptkreisen der Himmelkugel, womit die Grundlage eines astronomischen Koordinatensystems geschaffen wurde. Aus dem Studium der "Sphäre des Aratos" leitete Hipparch die Präzession ab.
Von Aratos ist nur das im Altertum berühmt gewordene Lehrgedicht Phainomena (Himmelserscheinungen) erhalten, das in 1154 Hexametern den Sternenhimmel beschreibt und sich dabei an der astronomischen Lehre des Eudoxos von Knidos orientiert. Aratos verlieh seinem spröden Stoff teilweise durch Anspielungen auf Sternsagen, Katasterismoi, mehr Leben. In einem zweiten Teil unterrichtet er über Wetterzeichen, „Diosemeia“. Das Gedicht erlangte dadurch Berühmtheit, weil Aratos die Diskrepanz zwischen Spröde des Themas und schöner Darstellung überwand, obgleich er keine Kenntnisse im Bereich der Astronomie hatte.



Archetypen
Urbilder, Urvorstellungen, die seit Urzeiten genetisch überkommen und allen Menschen gemeinsam sind (C.G.Jung). Sie sind Inhalte des "kollektiven Unbewussten" (die Inhalte des persönlichen Unbewussten dagegen sind die gefühlsbetonten Komplexe). Diese urtümlichen, allgemeinen Bilder von bestimmten Bedeutungsgehalten offenbaren Symbole, wie sie zu allen Zeiten und bei allen Völkern lebendig waren. Sie finden besonders in Märchen, Mythen, Religion und Kunst ihren vielfältigen Ausdruck. In der Sprache des Unbewussten, die eine Bildersprache ist, erscheinen die Archetypen in personifizierter oder symbolischer Bildform. Das Konzept der Archetypen wird häufig von der modernen Astrologie übernommen.

Arcitenens
Der lateinische Name des Tierkreiszeichens Schütze.

Arcanum
Das Geheimmittel, das Geheimnis, insbesondere der Inhalt der Geheimkulte, also für das für Uneingeweihte Unzugängliche. In der Alchemie ist das Arcanum das Geheimmittel, der Stein der Weisen.

Aries
Lateinischer Name des Tierkreiszeichens Widder

Aspectorium Aspekttafel
Eine Abteilung der meisten Ephemeriden mit Auflistung der verschiedenen Aspekte als Funktion eines Datums und der Uhrzeit. Gibt einen schnellen Überblick über die gegenseitigen Aspekte.

Astra inclinant, non necessitant
Spruch der christlichen Astrologon des Mittelalters (auch sinngemäss der jüdischen Astrologen), der besagt: Die Sterne geben die Richtung an, nicht aber die Zwänge. Dieser Satz hat den Zweck, den freien Willen und Gottes Allmacht deutlich abzuheben von irgendeinem osmischen Determinismus.

Astralfatalismus
Der Glaube, nach dem die Menschen von einem blind waltenden, unabänderlichen Schicksal bestimmt sind. Die Einmaligkeit des Schicksals wurde im Zusammenhang mit Astralgeistern gesehen. Astralfatalismus wurde zur Basis, noch auf babylonischem Boden, der Geburtsastrologie mit ihrem Postulat der einmaligen und dauernden Prägung der Persönlichkeit und des Schicksals des Einzelmenschen in der Geburtsstunde.

Astralgeister
Eine sehr alte, schon in den frühesten Kulturen vertretene Meinung, dass sich immaterielle und materielle Wesen in Himmelskörpern vereinigen. Diese Vorstellung wurde unterstützt durch die Beobachtung des unbegreiflichen, regelmäßigen, unveränderlichen Kreislaufs der Gestirne. Die einzige Erklärung war, dass in den Himmelskörpern ein verständiger Geist oder eine Seele, eben der Astralgeist wohnt. In der chaldäisch-babylonisch-jüdischen Lehre waren auch alle Elemente von Geistern, bösen und guten, erfüllt. Anstralgeist und Seele dürfen z.B. nach Agrippa von Nettesheim nicht miteinander verwechselt werden. Nach ihm erhält auch der Mensch seinen Astralgeist oder Geburtsdämon aus dem Sternenlauf, wie er gerade im Geburtsmoment vorliegt.
Nach alter astrologischer Vorstellung haben die sieben Planeten ihnen besonders zugeteilte sieben gute und sieben böse Astralgeister. Diese sieben plus sieben Astralgeister stehen unter der herrschaft der sieben himmlischen Thronengel, die die Einflüsse der höheren Sphären lenken und beherrschen. Die Wirkung der Astralgeister ist gross und äußert sich, je nach Regierung der betreffenden Planeten, bei allen organischen (Menschen, Tieren, Pflanzen) und anorganischen (Edelsteine, Metalle, Mineralien) Substanzen: "Alles ist der Gewalt des Astralgeistes unterworfen gemäß nach seiner jedemaligen planetarischen Würde und Oberherrschaft."

Astralkult Sternkult, Sterndienst, Astrolatrie
Die religiöse Verehrung von Sonne, Mond und bestimmten Sternen.

Astralleib
Bezeichnung für den Ätherleib bei Parcelsus, in der Anthroposophie als Seelenleib Träger des Lebensleibes.

Astralmythologie Sternmythologie
Gesamtheit der Mythen, in denen Sterne, insbesondere als Gottheiten oder Götter mit astralem Aspekt, ein Rolle spielen. Ist umfassender als der Astralkult, da nur ein Teil der Sternmythen religiösen Charakter hat. In Agrar- und besonders in Hochkulturen (Babylonien, Ägypten, Mexiko u.a.) um Sonne, Mond, Planeten und einzelne Sterngruppen ausgebildet. Eine reine Astralreligion gab es nirgends.

Astro..
auf die Sterne bezogen.

Astrobiologie
Die Wissenschaft vom Leben auf fremden Himmelköpern.

Astrognosie
Die Kenntnis der Himmelsbeschreibung und der Sternbilder.

Astrolabium

Die Erklärung des Astrolabiums lässt sich am einfachsten vom Himmelsglobus herleiten. Dieser ist ein kugelförmiges Modell des Sternenhimmels. Die Positionen der helleren Fixsterne sind darauf markiert, die scheinbare Rotation des Himmels relativ zum Horizont des eigenen Beobachtungsortes kann man damit simulieren.

Wahrscheinlich von Hipparch (2.Jh.v.Chr.) erfundenes, klassisches astronomisches, von den Arabern weiterentwickeltes Winkelmessgerät. Auch zur mechanischen Lösung von Aufgaben der sphärischen Astronomie. Mit dem Astrolabium konnten die meisten astrologischen Aufgaben rechnerisch und durch Beobachtung gelöst werden. Heute durch Verwendung der Ephemeriden überholt. Oft tragen die Astrolabien auswechselbare Scheiben zur schnellen Bestimmung der Aspekte.

In arabischen Quellen ist folgende Anekdote überliefert: Eines Tages ritt Ptolemaios (Anmerkung: griechischer Astronom und Naturwissenschaftler, etwa 100 - 160 n.Chr.) auf einem Esel und führte einen Himmelsglobus mit sich. Er ließ diesen fallen, das Tier trat darauf, und das Ergebnis war ein Astrolab. Mag diese Darstellung unhistorisch und nicht ganz ernst gemeint sein - sie liefert doch eine treffende Kurzbeschreibung des Astrolabiums: Es ist - im Gegensatz zum Himmelsglobus - die zweidimensionale Wiedergabe des Himmels in Bezug auf den Horizont eines gegebenen spezifischen Ortes zu einem beliebigen Zeitpunkt. Oder anders ausgedrückt: Es ist ein instrumentales, astronomisches Weltmodell in zwei Dimensionen.

Die Handhabung des Astrolabiums, Darstellung Paris, 13. Jh.


Astrolatrie
Der Sterndienst, die Anbetung der Gestirne, der Astralkult

Astrologia Gallica
Das astrologische Lebenswerk des französischen Astrologen J.B. Morin des Villefranche.

Astrologie iudicaiaria
Derjenige Teil der Astrologie, der aus Horoskop und Nativität das unausweichliche Schicksal des Einzelmenschen vorausberechnen will.

Astrologia mundana
Die Mundan-Astrologie

Astrologia terrestris

Die Kunst, aus absichtslos in den Sand gezeichneten Punkten und Strichen Figuren zusammen zu setzen und daraus Vorhersage zu gewinnen. Die Verbindung von Astrologie (Stunden-Horoskop bzw. Geburts-Horoskop) mit der Geomantie wurde dem Astrologen Omar Tasmir (lebte zur Zeit des Kalifen Harun al-Raschid) zugeschrieben. In diesem Sinne hat Abu-Hali-Ben-Omar eine Astrologia terrestris (irdische Sterndeutekunst) geschrieben.

Bild: Quelle books.google

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