Träume begleiten uns von unserer Geburt bis zum Tode. Diese ganz persönlichen "Kinovorstellungen" stammen aus der Tiefe unserer Seele und sind symbolische Bilderschriften, die übersetzt werden müssen, wenn wir ihren Sinn verstehen und ihre Hilfe annehmen wollen. Wir erfahren und erleben in unseren Träumen eine Welt, die ganz anders ist als die unseres Alltag- Bewußtseins. Die Seele eines jeden Menschen ist viel umfassender als die Welt seines Alltags, den die wache Vernunft erkennen kann. Träume sind Boten unserer Seele, Meldungen aus unserem Unbewußten, die an die Tür unseres Schicksals klopfen. Wir sollten auf diese Zeichen achten und sie zu verstehen lernen.
Es ist äußerst hilfreich, diese "innere Stimme" nicht zu überhören – auch wenn es nicht immer ganz leicht ist, ihre Wahrheiten und Botschaften zu entschlüsseln oder zu befolgen. Träume zu deuten heißt, daß der Mensch mit all seinen Äußerungen ernst genommen wird – nicht nur der aktive Mensch im Alltag mit all seinen überlegten und bewußten Handlungen, sondern auch der passive Mensch mit all seinen unbewußten seelischen Leben, die sich im Traum spiegeln.
Wir verbringen ein Drittel im Schlaf, und was in diesem Zeitraum geschieht, sollte uns nicht gleichgültig lassen! Den Träumen selbst ist nichts zu groß oder zu klein: Sie behandeln auch die geringsten Kleinigkeiten des Lebens ebenso deutlich wie die größten Probleme und wichtigsten Fragen der betroffenen Seele. Oft tritt im Traum sogar Verborgenes zutage, das dem Betroffenen vorher gänzlich unbewußt war. Die Welt des Traumes ist deshalb genauso wahr und real wie die Welt unseres alltäglichen Lebens. Wir erfahren unsere Gefühle und Emotionen sowohl bei Tag als auch bei Nacht in all unseren Beziehungen und in unserem Verhalten zu den Dingen und Mitmenschen.
Aus "Träume – Seelenbotschaften und Zukunftsvisionen" von Roswitha Edinger